Story: Glaube

,,Früher,als Gott die Erde mitt seinen Pfoten schuf,tauchte wie aus dem Nichts ein Kater auf.Ein tapferer Krieger,der bei jedem seiner Pfotenschritte blühendes Leben erschuf.Sein weißes,langes Fell,glitzerte im Mondschein wie das Silberfließ.Und eines Tages dann,geschah es,dass dieser Kater auf eine Kätzin traf,dessen flammenfarbenes Fell in der Sonne wie Feuer leuchtete.Sie trugen die Namen Sonne und Stern.Sie wanderten viele Monde bis sie in einen riesigen Wald kamen.Sie nannten ihn:"Das Paradis".Dort lebten sie lange Zeit,bis an einem frühen Morgen der Blattfrische eine weitere Katze zu ihnen stieß.Eine kleine Kätzin,kaum größer als ein Junges,deren seidenweiches Fell gelb schimmerte.Ihr Name war Mond.Sie lebten als SternenClan im Wald.Doch eines tages geschah es,dass Sonne auf der Jagd von einem fremden Wesen auf zwei Pfoten angegriffen und erschlagen wurde.Einem Zweibeiner!Als Stern und Mond sie fanden,waren Sonnes letzte Worte:,,Ich werde immer...über euch...wachen..."Stern und Mond waren in tiefer Trauer,dass ihre Freundin nicht mehr bei ihnen war,aber sie verließen sich auf Sonnes Worte.Doch bald darauf,kam der Zweibeiner wieder und holte auch Stern in die endlosen Weiten des Himmels.Übrig war nurnoch Mond.Sie betete jeden Tag darum,dass es Sonne und Stern gut ginge und hielt geschickt Abstand vor dem Zweibeiner.Nun war die kleine Kätzin eine stattliche Katze geworden,die allerdings sehr einsam war.Und eines Nachts,als sie von einem Alptraum geplagt wurde,erschienen ihr zwei schemenhafte Gestalten.Es waren ihre Freunde Sonne und Stern.Sie vertrieben all das Schlechte,doch ihre erschütternde Nachricht war:,,Auch du wirst bald zu uns gehören..."So geschah es denn,dass an dem darauf folgendem Tag,Mond erfrohren in ihrem Nest lag.Ihre Seele war bei Nacht zum Silberfließ gewandert,worauf dort ein einzelner,kleiner Stern aufleuchtete.Sonne und Stern begrüßten sie,als wären sie normale Katzen,die sich seit der letzten großen Versammlung nicht mehr gesehen hatten.Und so beobachteten die drei,wie bald schon neue Katzen im Paradis erschienen,um dort zu leben.Und ich versichere dir:Sonne,Mond und Stern werden als SternenClan über dich,so wie über alle Katzen dieser Welt wachen..."

Am Anfang gab es Nichts. nur Crath und Fenrya. Sie blickten in die Welt vor ihnen und sahen das Nichts. Sie wollten dieses Nichts nicht und schufen das Licht. Mit dem Licht kam auch die Dunkelheit. Crath schuf die Erde, somit auch den Himmel. Fenrya schuf Leben, somit auch den Tod. Crath schuf anschließend aus dem Licht das erste Tier, der seine Pfoten auf den Boden setzte. Der Löwe hieß Zanris.
Die Götter lehrten ihm das Kämpfen und das Jagen, den Überlebenswille zu beherrschen und dem Instinkt zu vertrauen.
Eines Tages warf sich Zanris vor die Götter. "Ihr seid meine Schöpfer, wie kann ich euch nur dafür danken? Welches Opfer soll ich euch darbringen? Ich tue alles, was ihr verlangt!", rief er. Crath liebte aber Zanris sehr, er lächelte nur und sagte:"Ich verlange nichts von dir. Ich tue dir sogar ein Gefallen, sage einfach, was du möchtest." Zanris freute sich darüber und wünschte sich Gesellschaft. Gesellschaft, die mit ihm gleich gleich stände, Gesellschaft die nicht mächtiger als er seie, Gesellschaft, die er lieben kann, die sterben kann. Crath und Fenrya willigten ein und sie schufen gemeinsam aus blühende Blumen, die Leopardin Narwha. Zanris mochte Narwha sofort und in jener Nacht flüsterte der Löwe zu ihr:"Selbst wenn dafür deine blumengleichen Flecken am Nachthimmel ständen müssten, würde ich dich nie vergessen." Narwha liebte Zanris ebenfalls über alles und es brach ihr das Herz, als die erfuhr, was die Götter von ihm verlangten. "Ihr wollt doch etwas von mir!", brüllte der Löwe Crath an. "Wo ich doch nun hier so glücklich bin!" Fenrya schüttelte nur bedauernd den Kopf:"Du hast selber gesagt, dass du alles tun würdest, was wir sagen. Wir wollen doch nur dein Leben verlängern...du wirst nahezu unsterblich sein!" "Aber ich werde meine Narwha nie wieder sehen!", brüllte er wütend. "Doch das wirst du", sagte der Gott verständnisvoll."Du wirst sie jeden Tag sehen, du kannst ständig über ihr wachen. Deine Strahlen werden ihr Fell wärmen und sie sieht dich nahezu ständig, alle sehen dich. Keiner wird dich nicht kennen!" Zanris versank allmählich in tiefe Bitterkeit, sagte aber nichts mehr und daraufhin verwandelte Crath Zanris zu einem glühenden Feuerball, dessen gleißendes Licht die Welt beleuchtet.
Narwha blickte oft zum Himmel hinauf, wo die Sonne, einst der Löwe Zanris, wohlig schien, aber ihre Stimmung war betrübt. Sie trug ein Kind, den Zanris nie kennen lernen wird, er wird nie erfahren, dass er überhaupt Einen hat. Fenrya, die Göttin, legte ein Segen auf das Kind und versprach Narwha, dass sie jemand Einzigartiges gebären wird.
Viele Sonnenauf- und untergänge später, kam der Junges zur Welt. Es war weiß und trug schwarze Streifen. Es war eine weiße Tigerin und Narwha nannte sie Tennolai. Sie war sehr verspielt und wuchs schnell auf, bald war sie schon erwachsen. Die Mutter erzählte Tennolai viel von Zanris und der Sonne, ihr Vater, die sie nie kennen gelernt hatte. Tennolai verbrachte viele Stunden damit, die Sonne zu betrachten, aber es fiel ihr schwer, denn das Licht war zu grell. Sie fragte Narwha häufig, warum ihr Vater so hell ist, aber sie sagte immer nur:"Auf Erden war er genauso hell. Innerlich, im Himmel ist es jetzt nur außen." Aber dann kam der Tag, als Tennolai von Fenrya gerufen wird und sie gefragt wird, ob sie nicht mit ihrem Vater im Himmel seien möchte. Die Entscheidung war nicht leicht, aber die Tigerin willigte ein und wurde zum Mond. Tags und Nachts. Nachts war sie der Sonne gleich, kleiner, weiß wie ihr Fell und nicht so leuchtend. Narwha war einerseits stolz auf ihr Kind und hoffte, dass Zanris sie sehen würde, aber andererseits fühlte sie sich einsam und verlassen. Die Leopardin erinnerte sich an die Worte des Löwens und bat Fenrya sie auch in den Himmel zu schicken. Die Göttin willigte ein, aber Crath schritt dann ein. "Davor muss ich aber noch etwas tun!", sagte er und er schuf weitere Tiere, alle sahen aus wie Zanris, oder wie Tennolai, oder wie Narwha. "Manche sehen aus wie ich! Wieso?", wunderte sich die Leopardin. "Ich möchte nicht, dass eure ursprüngliche Gestalten vergessen werden.",sagte der Gott, aber Narwha blickte ihn nur skeptisch an. "Ich möchte aber etwas neues, etwas anderes...etwas...etwas..." Fenrya verstand sofort und schuf ein Lebewesen, dass klein und unbedeutend aussah. Wie Zanris, aber auch wie Nahrwa und gleichzeitig wie Tennolai. Zierlich und vielfarbig. "Das sieht gut aus.", freute Fenrya sich über ihr Werk. "Aber nun kannst du wohl gehen." Crath lief anschließend den Himmel entlang und zog mit seinen Pfoten einen Pfad, wo jede Verstorbene verewigt wird und als er sich wieder zu der Leopardin umsah, war sie verschwunden. Stattdessen erschien auf dem Pfad ein schimmerndes Fleckchen, zwar winzig, aber genauso wie die blumenähnlichen Flecken einst auf Narwhas Fell.